Sam Wyssen
Der Gründer der Wyssen Avalanche Control AG
Wir widmen diese Seite unserem herzensguten Chef und Freund Sam Wyssen, der leider viel zu früh bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist.
Die Anfänge der Wyssen Avalanche Control AG führen bereits ins Jahr 1974 zurück, als die Firma Wyssen Seilbahnen – damals noch unter Leitung vom Gründer Jakob Wyssen – eine der ersten Sprengseilbahnen zur vorbeugenden Lawinenauslösung am Weissfluhjoch in Davos gebaut hat. Über die Jahre hinweg wurden weitere Sprengseilbahnen in der Schweiz verkauft und installiert.
So richtig ins Rollen kam das Geschäft zur kontrollierten Lawinenauslösung mit dem Engagement vom Enkel des Gründers: Sam Wyssen. Bereits als kleiner Junge war Sam sehr kreativ, erfinderisch und abenteuerlustig. Alles Eigenschaften, die zum Erfolg des Geschäfts beigetragen und die Sam als Person bis zuletzt ausgezeichnet haben.
Sam war als Maschineningenieur im Familienunternehmen Wyssen Seilbahnen tätig und konnte mehrere Jahre Berufserfahrung im Ausland sammeln. Er konnte viele spannende Seilbahnprojekte umsetzen, wie zum Beispiel die damals weltweit grösste Hängebrücke „Störebelt“ in Dänemark, die für ihn persönlich aber auch für die Firma als Meilenstein gilt. Er war ebenfalls Projektleiter für einzelne Kleinseilbahnen zur Lawinenauslösung.
Das Projekt zur kontrollierten Lawinenauslösung ging ihm nicht aus dem Kopf. Sam hatte seine Berufung in der Naturgefahrenbranche gefunden. Er investierte sehr viel Zeit und Energie in sein System zur Lawinensprengung. Im «Lawinenwinter» 1999 lernte er per Zufall einen der anerkanntesten Lawinenforscher kennen – Hansueli Gubler. Er hat ihn bei diesem Unternehmen unterstützt. Zusammen haben sie Sams Idee von einem Lawinen-Sprengmast stundenlang «ausgetüftelt», getestet und optimiert. Nicht selten arbeiteten sie bis nach Mitternacht und haben am nächsten Morgen um 5.00 Uhr wieder an den Magazinen herum geschraubt.
Im Jahre 2009, 10 Jahre nach dem ersten Prototypen, gründete er die Firma Wyssen Avalanche Control AG.
Der Verkauf der Lawinen-Sprengmasten stieg in der Schweiz und in Österreich stetig an, jedoch lief es im weiteren Ausland nur schwierig und harzig an. Darum entschied sich Sam für ein weiteres Studium: EMBA mit Schwerpunkt internationaler Marktentwicklung.
Sam profitierte viel davon und konnte sein neu erworbenes Wissen gut anwenden. Er schaffte es, dass die Firma in Norwegen, Kanada, Chile und in den USA Fuss fassen konnte. Das Unternehmen schaffte es dank Sams Engagement beim Swiss Export Award (SGE) bis ins Finale und konnte sogar den Prix Montagne gewinnen.
Auch die Produktpalette wurde immer wie grösser, mit Detektionssystemen für Lawinen hatte Sam wieder einmal den richtigen Riecher zur richtigen Zeit.
Sam stand nie still und hat sich ständig weiterentwickelt. So hat er viele Weiter- und Fortbildungen in der Lawinenbranche gemacht. Es war ihm auch immer ein grosses Anliegen, dass er anderen Menschen helfen konnte – so hat er zahlreiche Stunden bei der Betreuung von Diplomarbeiten zum Techniker HF investiert. Seine wertvollen Inputs brachte er auch extern in diversen Verwaltungsräten ein. Während 6 Jahren bei den Bergbahnen Engstligenalp und seit 2014 bei der Raiffeisenbank Frutigland.
2015 schloss er die Ausbildung zum Expert für Unternehmensberatung beim Raiffeisen Unternehmenszentrum ab. All diese Sachen haben ihn bereichert und von diesem Wissen durfte auch die Firma immer profitieren.
Sam sprach oft von viel Glück, dabei waren es seine Cleverness, seine Weitsichtigkeit, sein gutes Feingefühl und sein Fleiss, die das Unternehmen zu diesem Erfolg gebracht hat und heute geniessen darf. Sicher auch nicht zuletzt dank dem guten Team im Rücken.
Sam war ein Chef, der nicht einfach nur Chef war. Er war vor allem ein guter Freund, ein guter Zuhörer, Ratgeber, einfach ein herzensguter Mensch.
Am 25. Juli 2020 ist Sam viel zu früh bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.