Wyssen Lawinen-Sprengmast LS12-5 und LS24-5
Zahlen der Wintersaison 2023/24
Aufbau und Funktion
LS12-5
LS24-5
Hier geht’s zum Produktdatenblatt und der Fundationsanleitung:
Magazinkasten
Am Magazinkasten sind aussen die Solarpanels, die Antenne und eine Blitzlampe angebracht. Im Inneren befinden sich geschützt vor Wind und Wetter die Abwurfmechanik, Elektronik sowie 12 respektive 24 vorbereitete Ladungen. Dank dem kompakten Design, wird eine maximale Systemzuverlässigkeit erreicht.
LS12-5
LS24-5
Magazinkasten mit Abmessungen
Innenansicht Magazinkasten
LS12-5
LS24-5
Ladung 07
Die Sprengladung besteht aus zwei orangen Halbschalen mit vormontierten Schlagbolzenzündern, welche mit 4-5 kg Sprengstoff bestückt werden. Die Ladungen werden durch den Betreiber vor Ort zusammengebaut. Wir liefern die Ladungsbehälter sowie den Leinensack mit der Halteleine (6.5 m). Der Sprengstoff sowie alle weiteren pyrotechnischen Elemente werden vom Kunden bei den entsprechenden Lieferanten direkt bezogen.
Verwendung nur mit LS12-5 und LS6-5.
Wyssen 2K® Ladung
Wirkung
Ferngesteuert einen leistungsfähigen Sprengstoff zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zur Detonation zu bringen, bringt den grössten Erfolg zur kontrollierten Lawinenauslösung.
Aus Betreibersicht muss eine Sprenganlage höchst zuverlässig und wirkungsvoll sowie einfach in der Bedienung und Wartung sein. Die Installation im hochalpinen Gelände muss so einfach wie möglich und der Eingriff in dieser empfindlichen Umwelt schonend sein. Die Wyssen Lawinen-Sprengmasten erfüllen diese Anforderungen auf optimale Weise.
Kleinstes Restrisiko dank grösstem Wirkungsbereich
- Überschneesprengung mit grosser Ladung (4-5kg) ergibt einen maximalen Wirkungsbereich von bis zu 260m im Durchmesser
- Sprengstoff mit hochfrequenter, N-förmiger Druckwelle führt bewiesen zur besten Auslösewirkung, insbesondere in grösserer Distanz vom Sprengpunkt
- Möglichkeit zur Positionierung der Anlage auf erhöhten Stellen sowie zwei verschiedene Masthöhen ermöglichen die Bewirkung von Stellen im Druckschatten (in Couloirs, hinter Geländerippen)
- Auslösung von kleinsten Schneemengen möglich, dank bester Wirkung
- sehr guter Stabilitätstest zur Abschätzung der lokalen Lawinengefahr
Höchste Wirtschaftlichkeit
- geringe Investitionen und Betriebskosten im Vergleich zu permanenten baulichen Schutzmassnahmen
- kleinste Betriebskosten dank ausgeklügeltem Systemkonzept
- Schäden an Infrastruktur werden durch die Auslösung kleiner Portionen vermieden
- Volkswirtschaftlicher Nutzen dank reduzierten Sperrzeiten
Maximale Zuverlässigkeit
- dank klugem Konzept, sind keine kritischen und bewegten Teile der Witterung ausgesetzt
- dank Solarstromversorgung oder Windgenerator keine anfälligen Zuleitungen im Gelände nötig
- dank der jährlichen Wartung kann maximale Zuverlässigkeit gewährleistet werden
Höchste Sicherheit für das Bedienungspersonal
- Vorbereitung der Ladungen erfolgt in geschützten Räumen
- dank Mobilität des Magazinkasten praktisch keine Wartung im Gelände nötig
Reduzierte Sperrzeiten dank schneller Auslösung, rund um die Uhr bei jeder Witterung
- ferngesteuerte Anlagen erlauben den Einsatz rund um die Uhr
- sehr schneller Einsatz und gleichzeitige Auslösung mehrerer Masten möglich
- Kurze Sperrzeiten
- Räumung von Lawinenschnee entfällt im Normalfall, dank kürzeren Lawinenauslaufstrecken infolge Auslösung kleiner Portionen
Sehr umweltschonend dank kleinstem Eingriff in der Natur
- Fundation beansprucht nur 1m2
- kurze Bauzeiten im Gelände vereinfacht Planung und Umsetzung
- Sprengung über Boden verhindert Schädigung der Vegetationsdecke
- Rückbau nach Lebensdauer problemlos möglich
Funktionsprinzip Sprengmast
Sprengmast Sprengmast Sprengmast Sprengmast Sprengmast Sprengmast
Technische Daten
ALLGEMEINES | LS12-5 | LS24-5 |
---|---|---|
Gewicht Magazinkasten komplett inkl. Ladungen | 530 kg | 540 kg |
Abmessungen Magazinkasten (l x b x h) | 1600 x 1050 x 1200 mm | 1830 x 1360 x 1300 mm |
Abmessungen Mast (h) | 10 m / 12 m | |
Neigung Mast | 15° hangabwärts | |
Beladung | ||
Anzahl Ladungen pro Abwurfgerät bis zu | 12 Stk. | 24 Stk. |
Sprengstoff pro Ladung | max. 5 kg | 4.2 kg |
Mechanik am Magazinkasten | ||
Antrieb | Gleichstrommotor | |
Zeit zur Verdrehung um eine Position | ca. 13 s | ca. 16 s |
Energieversorgung | ||
Batterie im Magazinkasten gespiesen von Solarpanel | 12V |
Alles auf einer Plattform
Video zur operationellen Lawinenkontrolle mit WAC.3®:
Vorteile
- Einfache, benutzerfreundliche webbasierte Bedienungsoberfläche
- Mit jedem webfähigen Gerät bedienbar (PC, Tablet, Notebook, Smartphone)
- Standortunabhängige Bedienung
- Möglichkeit zur Mehrfachauslösung
- Automatische Überwachung der Anlagen rund um die Uhr 24/7
- Automatische Dokumentation und Archivierung der Daten
- Datenübermittlung via Mobilfunknetz, Funk oder Satellit
Umfangreiche Zusatzfunktionen
- ExploDoc
- RiskEval
- ComTool
- HeliTrack
- Wetterstationen
- 3D Schneehöhenmessung via LIA® etc.
NEU: das WAC.3® Cockpit
Die Integration aller Technologien, Systeme und Informationen auf einer Plattform.
Transport per Hubschrauber
Der Magazinkasten wird per Hubschrauber auf den Masten im Gelände transportiert. Der Pilot kann dank der Einführungshilfe den Kasten ohne Flughelfer aufsetzen und vom Mast abheben. Der Magazinkasten richtet sich über eine mechanische Vorrichtung automatisch in die korrekte Position. Ein Überwachungssensor stellt die korrekte Position auf dem Masten fest. Dank einer GPS Verifikation sieht der Benutzer in der Bedienungssoftware auch sofort, ob der Kasten auf dem richtigen Masten im Gelände aufgesetzt wurde. Wenn alle Ladungen abgeworfen sind oder nach Saisonschluss keine weiteren Sprengungen mehr nötig werden, wird der Magazinkasten vom Hubschrauber zurückgeholt. Dank der speziellen Wyssen Heliklinke kann der Pilot auch dieses Manöver ohne Flughelfer durchführen.
Sicherheitsvorschriften
Personal
Flugrouten
Transport
Für den Hubschraubertransport mit beladenen Magazinkasten, muss das Hubschrauberunternehmen eine Bewiligung haben. Je nach Land sind die vorgesehen Flugrouten mit beladenem Magazinkasten von der Flugbehörde genehmigen zu lassen.
Lagerung
Bewilligung zur Sprengstofflagerung: Für jeden Maststandort muss durch den Bauherrn eine Genehmigung der zuständigen Behörde für die Sprengstofflagerung während der Einsatzdauer in den Magazinkasten der Sprengmasten angefordert werden.
Grundlagen zur kontrollierten Auslösung
Aus praktischen Erfahrungen und Theorie über die Entstehung von Lawinen im Hochwinter ist bekannt, dass die Wirkung einer Detonation über der Schneedecke zu besten Resultaten bezüglich Restrisiko von unvorhersehbaren Lawinenniedergängen führt. Das verwendete Sprengmittel sollte zu einer hohen Detonations-Geschwindigkeit führen und ein grosses Gasvolumen bei hohem Arbeitsfaktor erreichen. Untersuchungen von umfangreichen Experimenten zeigen, dass Sprengstoffe mit den oben erwähnten Eigenschaften und Ladungspositionen oberhalb der Schneedecke, die grössten Wirkungsradien erreichen. Die nachfolgende Tabelle aus der Mitteilung Nr. 53/1996 vom WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos, zeigt die ungefähren Wirkungsradien bei trockenem Neuschnee von verschiedenen Sprengstoff-Ladungsgrössen in unterschiedlicher Position zur Schneeoberfläche.
Um ein Lawinenanrissgebiet effektiv zu testen und zu sichern, muss die gesamte potentielle Anrissfläche einer zusätzlichen Belastung (z.B. durch eine Detonation) ausgesetzt werden. Dies ist notwenig, weil die Lage der sog. “Hotspots” (Superschwachstellen) im Voraus nicht bekannt ist. Ein akzeptierbares Restrisiko nach den Sprengeinsätzen wird nur erreicht, wenn diese “Hotspots” einer Zusatzbelastung mit genügend hoher Deformationsgeschwindigkeit (= hohe Detonationsgeschwindigkeit) ausgesetzt werden.
Sprengpunkthöhe | Ladungsgrösse | Radius Anbruchsicherheit | Radius Begehungssicherheit |
---|---|---|---|
Überschneesprengung (+3 bis 3.5 m) | 4 bis 5 kg | 120 bis 130 m | 70 m |
Überschneesprengung (+2 bis 2.5 m) | 1.5 bis 2.5 kg | 80 bis 90 m | 50 m |
Überschneesprengung (ca. +1 m) | 4 bis 5 kg | 80 bis 90 m | 50 m |
Überschneesprengung (ca. +1 m) | 1.5 bis 2.5 kg | 60 bis 70 m | 35 bis 40 m |
Oberflächensprengung | 4 bis 5 kg | 50 bis 60 m | 30 bis 35 m |
Oberflächensprengung | 1.5 bis 2.5 kg | 35 bis 40 m | 20 bis 25 m |
Sprengung im Schnee (ca. -0.2 m) | 4 bis 5 kg | 40 m | 25 m |
Sprengung im Schnee (ca. -0.2 m) | 1.5 bis 2.5 kg | 25 m | 15 m |
Sprengung im Schnee (-0.7 m) | 1.5 bis 5 kg | 10 m | 5 bis 10 m |
Minenwerfer 12 cm (0 m) | 3 kg | 40 m | – |
Rak-Rohr 8.3 cm (0 m) | 0.7 kg | 20 bis 25 m | 10 bis 15 m |
Minenwerfer 8.1 cm (0 m) | 0.6 kg | 15 bis 20 m | 10 m |
Quelle: SLF Mitteilung Nr. 53
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