Schattenbachlawine Walenstadt – Modernisierung des bestehenden Lawinenschutzes
Steckbrief
Projekt: | Lawinenschutz Siedlungsraum Walenstadt |
---|---|
Ort: | Walenstadt, SG |
Land: | Schweiz |
Umsetzung: | 2021 |
Kunde: | Gemeinde Walenstadt |
Geschütztes Objekt: | Siedlungsgebiet, Strasse |
Installierte Systeme: | - 7x Wyssen Lawinen-Sprengmasten LS12-5 mit der 2K® Ladung - 1x Wildhorn - WAC.3® Cockpit und Kommunikation |
Weiteres: | Ein eindrücklicher Film des Baus der Lawinen- Sprengmasten finden Sie in unserem Youtube Kanal oder direkt unter diesem Link. |
Ausgangslage
Die Schattenbachlawine bei Walenstadt im Kanton St. Gallen (Schweiz) ist eine
berüchtigte Lawine, die sich als grosse Staublawine ins Tal bewegt. Vom
Chäserrugg (2300 m. ü. M.) führt die Sturzbahn der Lawine steil bis Walenstadt
ins Siedlungsgebiet „am See“ (430 m. ü. M.) hinunter. Der Steilabsturz über die
200m hohe Schattenbachwand führt bei trockenen Schneeverhältnissen zur
Bildung einer Staublawine, welche u.A. gravierende Schäden an Wohnhäusern
verursachen kann. Dem grossen Gefährdungspotential der Schattenbachlawine,
ist die Gemeinde Walenstadt bereits mit vielfältigen Massnahmen begegnet.
Neben des Baus eines Auffangbeckens um 1980 und eines Tunnels nach
Walenstadtberg von 2006, wurden auch im Anrissgebiet der Lawine bauliche
Massnahmen getroffen. Der Verwehungsverbau auf dem Hinterrugg wurde
1989 erstellt und verhindert seither eine Verfrachtung grosser
Schneemengen in das Anrissgebiet. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit der
Armee der Minenwerfer seit 1970 für Sicherungsaktionen im Anrissgebiet
zugezogen. Mit dem Verbot von Armeewaffen in der künstlichen
Lawinenauslösung wurde nun nach einer Alternative für die Sicherung der
Schattenbachlawine gesucht.
Unsere Lösung
Der Bau der Sprenganlagen garantiert die Weiterführung der Lawinensicherung
mit sicheren und effizienten Methoden und die Reduktion der Schadenswirkung
der Schattenbachlawine. Die sieben Sprengmasten wurden in den
Hauptanrissgebieten positioniert und erlauben auch während langanhaltender
und intensiver Schneefällen zu sprengen und somit Teilentladungen der
Anrissgebiete vorzunehmen. Die Überschneesprengung erlaubt eine flächige
Sprengwirkung mit einem grossen Wirkungsradius. Insgesamt kann mit dieser
Methode eine Reduktion der Sperrzeiten erreicht werden.
Unsere Massnahmen
- Installation von Sprengmasten an 7 der bisherigen Zielpunkte des Minenwerfers, betrieben mit dem 2K® Zweikomponentensprengstoff
- Montage eines Horns zur Frühwarnung des Wildes vor einer Sprengaktion
- Echtzeitüberwachung und Betrieb der Sprenganlagen über die Bedienungssoftware WAC.3®. So kann der Lawinendienst standortunabhängig über ein Tablet agieren
- Sichere und schnelle Dokumentation der täglichen Beurteilungen und Entscheide des Lawinendienstes im WAC.3® Cockpit
Noch mehr Sicherheit durch das Modul Kommunikation
Mit der Inbetriebnahme der neuen Sprenganlagen wird der Lawinendienst Walenstadt auf diesen Winter auch die Kommunikation der Sicherungsaktionen an die Bevölkerung anpassen. Über das Kommunikationstool lassen sich aus der Bedienungssoftware WAC.3® Meldungen zur Information von verschiedenen (Sperr-) Zonen generieren und automatisiert per SMS oder Sprachanruf an die Bewohner verschicken
Video
Video und Bilder vom Bau: Matthias Paintner, scale media | Digitale Markenerlebnisse (scale-vision.de)
Ein Projekt von:
Wyssen Avalanche Control AG
Feld 1 3713 Reichenbach i.K.Schweiz Tel.: +41 33 676 76 76 avalanche@wyssen.com www.wyssenavalanche.com
Walter SteinkoglerTel.: +41 76 271 88 58 walter@wyssen.com