Samnaun sichert Skipisten und Siedlungsraum effizient
Steckbrief
Projekt: | Sicherung Skipisten und Siedlungsraum Samnaun |
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Ort: | Samnaun, GR |
Land: | Schweiz |
Umsetzung: | Installation seit 2001 |
Kunde: | Bergbahnen Samnaun AG |
Geschütztes Objekt: | Skipisten, Strassen und Siedlungen |
Installierte Systeme: | - 80x Wyssen Lawinen-Sprengmasten LS12-5 - WAC.3® |
Kunde der ersten Stunde
Skigebiet Samnaun
Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Der Sicherungsdienst der Bergbahnen und der Lawinendienst der Gemeinde Samnaun arbeiten sehr eng zusammen. So lagert zum Beispiel die Bergbahn auch die Magazinkasten der Sprengmasten von der Gemeinde über den Sommer in derselben Halle wie ihre Eigenen. Auch die Wartungsarbeiten werden gemeinsam ausgeführt. Die Gemeinde Samnaun hat Sprengmasten zur Sicherung von Verkehrswegen und Siedlungsraum. Das Thema Lawinensprengung über Siedlungsbereich wird in der Fachwelt sehr kontrovers diskutiert. Die Meinungen gehen weit auseinander. Die Planung für ein Sicherungskonzept mit künstlicher Lawinenauslösung für Siedlungsbereiche muss sehr gut fundiert und von ausgewiesenen Fachexperten erstellt werden. Das schweizerische Bundesamt für Umwelt BAFU hat im Jahr 2009 eine Praxishilfe mit dem Titel „Künstliche Lawinenauslösung oberhalb von Siedlungen“ herausgegeben. Auszug aus der Praxishilfe: „Im schweizerischen Alpenraum werden heute verbreitet Lawinen künstlich ausgelöst, um Skigebiete, Strassen und Bahnen zu sichern. Diese Massnahme leistet einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit vor Lawinen. Die Anwendung der künstlichen Lawinenauslösung kann in diesen Fällen ohne grosse Gefährdung der zu schützenden Menschen und Sachwerte erfolgen. Die Transportanlagen stellen vorübergehend den Betrieb ein, gefährdete Gebiete werden abgesperrt und evakuiert.“
Lawinenauslösung oberhalb von Siedlungen
Deutlich problematischer ist hingegen die künstliche Lawinenauslösung oberhalb von Siedlungen. Die Absperrungen und die Evakuationen von Personen sind schwieriger, insbesondere dann, wenn das mehrmals pro Winter erforderlich ist. Auch der Schutz der Häuser und Infrastrukturen im Auslaufgebiet der Lawinen kann nicht immer gewährleistet werden. Die künstliche Lawinenauslösung im Bereich von Siedlungen sollte daher äusserst zurückhaltend und vorsichtig angewendet werden. Es gibt begründete Fälle, bei denen eine solche Massnahme verantwortbar ist. Sie wird auch schon an verschiedenen Orten in der Schweiz praktiziert. Die vorliegende Praxishilfe liefert die relevanten Sicherheitsaspekte, die abgeklärt und beurteilt werden müssen, sowie die Kriterien dazu. Die Beurteilung dieser Massnahme ist durch ein Expertengutachten zu untersuchen. Wendet der Gutachter diese Praxishilfe an, so hat er Gewähr, dass sein Vorgehen dem neuesten Stand der Kenntnisse entspricht. Eine erste Version dieser Praxishilfe wurde in der Landschaft Davos mit finanzieller Unterstützung des Kantons Graubünden sowie im Wallis erprobt. Diese Tests zeigten, dass die Praxishilfe nützlich ist. Sie ergaben zudem wertvolle Rückmeldungen für die vorliegende Fassung. Beim erwähnten Gebiet, wo die Praxishilfe erbrobt wurde, handelt es sich um die Siedlung Frauentobel bei Davos, wo seit dem Jahr 2010 vier Wyssen Lawinen-Sprengmasten erfolgreich im Einsatz stehen.
Ein Projekt von:
Wyssen Avalanche Control AG
Sam Wyssen