Breitzug Davos – Integration multipler Systeme

Steckbrief

Projekt: Breitzug Davos - Integration multipler Systeme
Ort: Davos, GR
Land: Schweiz
Umsetzung: 2018 / 2019
Kunde: Gemeinde Davos, Rhätische Bahn (RhB), Tiefbauamt Graubünden
Geschütztes Objekt: Strasse, Bahnlinie
Installierte Systeme: - 4x Wyssen Lawinen-Sprengmasten LS12-5
- 1x LIA® Laser Scanner
- 6x GINA® Geophones in Avalanches
- 1x Webcam
- WAC.3®

Ausgangslage

Davos – ein Dorf inmitten der Schweizer Alpen von internationaler Bedeutung. Neben den zahlreichen Touristen, die jährlich nach Davos strömen, ist das Dorf auch Austragungsort für viele internationale Grossveranstaltungen wie z.B. das World Economic Forum. Eine zuverlässige Strassen- und Bahnanbindung zu jeder Jahreszeit ist daher unabdingbar. Davos hat limitierte Zufahrtsmöglichkeiten, welche durch mehrere Lawinenzüge wie diejenigen am Breitzug gefährdet werden. Davon betroffen ist sowohl die Kantonsstrasse als auch die Bahnline der RhB. Existierende Lawinengalerien können nicht verhindern, dass bei grossen Lawinenereignissen die Strasse zu beiden Seiten der Galerie verschüttet wird. Das Ziel ist nun, den Schnee kontrolliert und in kleinen „Portionen“ regelmässig abzusprengen, um so eine Lawine mit grossem Ausmass zu verhindern. Bereits früher hat man dieses Konzept mit Armeewaffen oder Helikoptersprengungen umgesetzt. Das Problem war jedoch, dass durch die südseitige Ausrichtung eine schnelle Setzung der Schneedecke eingetreten ist und diese Massnahmen oft erst zu spät (Flugwetter) und so mit geringerem Sprengerfolg ausgeführt werden konnten.

Unsere Lösung: Integration multipler Systeme

4 Wyssen Lawinen-Sprengmasten wurden im Anrissgebiet installiert. Dieses Konzept hat im schneereichen Winter 2018/19 sehr gut funktioniert – die Sprengmasten erlaubten der lokalen Lawinenkommission bereits während des Schneefalls den Schnee im Anbruchgebiet kontrolliert auszulösen.

Als erweiterte Entscheidungsgrundlage wurde ein LIA® Laser Scanner auf einem der Sprengmasten montiert. LIA® erzeugt stündlich einen flächigen Schneehöhenscan (mit Radius von 40 m um den Lawinen-Sprengmast) und liefert detaillierte und wertvolle Informationen genau von dort, wo sie gebraucht werden – aus dem Anrissgebiet. Nach einer Sprengung erlaubt es LIA® zudem die Anrissmächtigkeit des Schneebretts zu bestimmen.

Um die Lawinenaktivität zu jeder Tages- und Nachtzeit registrieren zu können, wurden im oberen und unteren Bereich der Lawinenbahnen des Breitzugs 6 GINA®‘s verbaut. GINA® registriert die Bodenerschütterungen, welche eine Lawine erzeugt und erlaubt so die Detektion von natürlichen als auch vorbeugend ausgelösten Lawinen.

Webcam am Gegenhang

Eine installierte Kamera am Gegenhang erlaubt zudem die visuelle Bestätigung des Sprengerfolgs und der Bedingungen im Anrissgebiet.

All diese Informationen fliessen auf einer einzigen Plattform – dem webbasierten Wyssen Avalanche Control Center WAC.3® – zusammen und werden einfach für den Benutzer dargestellt.

Das Projekt Breitzug kann sowohl von Seiten Lieferanten als auch des Betreibers als sehr erfolgreiches Beispiel für die Integration verschiedener technischer Lösungen verbucht werden.

Ein grosser Dank geht an

Ein Bild der Breitzug Lawine aus dem Archiv vom Januar 1968

Ein Projekt von:

Wyssen Avalanche Control AG

Feld 1
3713 Reichenbach i.K.
Schweiz
Tel.: +41 33 676 76 76
avalanche@wyssen.com
www.wyssenavalanche.com

Walter Steinkogler
Tel.: +41 76 271 88 58
walter@wyssen.com

walter_steinkogler